Diese Frage hat in mir eine Zeit gebraucht, bis ich sie für mich sortieren konnte. Ich behaupte nicht, dass meine Gedanken für jeden gelten. Alles, was ich hier teile, entsteht aus meiner Wahrnehmung – genau an dem Punkt meiner persönlichen Reise, an dem ich heute stehe.
Die Reise zu mir selbst
Wie du vielleicht vermutest, bin auch ich unterwegs, auf dem Weg zu mir, zu einem Leben in mehr Bewusstheit und Selbstverantwortung. Auf allen Ebenen meines Lebens: in der Gesundheit, in der Vitalität, im Denken, im Fühlen und Wahrnehmen.
Das betrifft alles, den Körper, den Geist und die Seele. Zu verstehen, dass ich mehr bin als die Person, die ich nach außen zeige, ist ein Prozess. Und sich diese Erkenntnisse zu erarbeiten, das benötigt Zeit und Raum. Ich sage bewusst „erarbeiten“, weil es Arbeit ist – nämlich eine innere Arbeit.
Wachstum geschieht nicht von selbst.
Veränderung entsteht nur, wenn wir uns bewusst in Bewegung setzen – aus eigenem Antrieb und aus freiem Willen.
Wenn alte Gewissheiten bröckeln
Auf diesem Weg des Aufwachens tauchen Fragen auf, über die ich früher nicht nachgedacht habe. Kennst du das auch?
Dinge, die lange selbstverständlich schienen, geraten auf einmal ins Wanken. Einer der zentralen Punkte dabei ist für mich die Frage:
Was bedeutet es eigentlich, zu bewerten – und wann beginnt das Verurteilen?
Wenn du beginnst, die Schleier des Nichtwissens zu lüften, tauchen sie auf – die Fragen, die an die Wurzel gehen und zeigen, dass du bereit bist, größer und weiter zu denken.
Die eigentliche Arbeit beginnt
Dann beginnt sie, die wirkliche Arbeit an dir selbst. Sobald du deinen Horizont sprengst und neugierig hinter die Kulissen deines Denkens schaust, beginnt eine Reise zu deinem wahren Kern. Zu dem Menschen, der du wirklich bist – nicht zu der Rolle, die du glaubst zu spielen.
Mit der Zeit wird deutlich: Vieles in dieser Welt basiert derzeit auf Spaltung. Jung gegen alt. Arm gegen reich. West gegen Ost. Links gegen rechts, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Warum? Es schürt den Unfrieden zwischen den Menschen, es hält sie beschäftigt und entfernt sie Stück für Stück weiter von sich selbst. Hast du dich auch schon in diese Spaltung hineinziehen lassen? Ich habe mich oft in diese Dynamiken hineinziehen lassen. Auch heute passiert es noch, wenn ich unbewusst reagiere.
Der Weg zur Klarheit
Doch es gibt einen Weg, wie du dich aus diesem Spiel um die Spaltung heraushalten kannst:
- Achte auf deine Aufmerksamkeit.
- Achte auf deine Gedanken.
- Lass dich nicht auf eine Seite ziehen oder festbeißen, denn das führt nur zu Unfrieden. Zu innerem und äußerem Unfrieden.
- Nimm die Dinge wahr und lerne, aus der emotionalen Distanz zu beobachten.
Bewerte – ja. Sei klar, nimm eine Position ein, stehe zu deiner Wahrheit. Aber verurteile nicht.
Denn Verurteilung ist nicht unsere Aufgabe. Das Leben selbst sorgt für Ausgleich – und zwar auf eine Weise, die wir mit unserem begrenzten Wissen niemals erfassen könnten.
Wenn wir verurteilen, dann binden wir uns energetisch an das, was wir ablehnen. Wir bleiben verbunden – auch dann, wenn wir glauben, uns zu distanzieren.
Beginne, in Energien zu denken, und dann fällt es dir womöglich auch leichter, zu bemerken, wann du wieder ins Verurteilen abrutschst.
Bewusstsein lernen
Unsere Aufgabe ist nicht das Urteil, sondern die Klarheit. Authentisch zu sein. Position für uns zu beziehen. Einem inneren Kompass zu folgen, unserer inneren Wahrheit zu vertrauen.
Das ist Bewusstsein in Handlung. Wir lernen, bewusstes Sein zu leben. Und vielleicht liegt genau darin der Unterschied – zwischen Bewerten und Verurteilen.
Bewerten heißt, zu erkennen, zu unterscheiden, sich zu positionieren.
Verurteilen heißt, zu trennen, abzulehnen und festzuhalten.
Je bewusster wir uns beobachten, desto mehr spüren wir:
Klarheit befreit – Verurteilung bindet.