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Alles hat zwei Pole und alles schwingt zwischen diesen Polen hin und her.

Betrachten wir das Thema der Medien. Dort gibt es zwei unterschiedliche Kategorien, zwei gegensätzliche Pole, zum einen den sogenannten Mainstream, die traditionellen Medien und zum anderen die alternativen, eher als unabhängig zu bezeichnenden Medien, die zunehmend an Gewicht und Einfluss gewinnen. Nun beginnen immer mehr Menschen, das, was ihnen in den Mainstreammedien erzählt wird, kritisch zu hinterfragen, da die Glaubwürdigkeit in den vermittelten Informationen oftmals nicht mehr gegeben ist. Sie stellen Widersprüche zu ihrer erlebten Realität und eigenen Wahrnehmung fest. Sie wenden sich alternativen Medien zu. Denn diese bieten die Alternative zum einseitigen Denken und Urteilen. Sie bieten uns den Gegenpol, der uns das Gefühl vermittelt, diese Dissonanz wieder in einen Einklang zu bringen.

Es gibt Menschen, die davon ausgehen, dass auch die Alternativen nicht das Ende des Weges darstellen und uns nicht immer auf den Weg der Wahrheit führen. Ist sie es doch, nach der wir alle streben.

Und haben sie recht?

Ich würde sagen, ja und nein. Denn wenn alles schwingt und zwei Pole hat, muss das Pendel, das zunächst nach rechts schwenkt, danach mit derselben Intensität nach links schwenken. Das ist ein Naturgesetz. Alles ist stets in Bewegung und stets im Ausgleich. Und den haben wir nur dann, wenn diese Pendelbewegung in beiden Richtungen vollzogen wird. Das bedeutet, dass Menschen sich zunächst im Mainstream informieren, die dann feststellen, dass es weitaus mehr gibt als nur diese eine Sicht auf die Dinge und sie sich auf alternative Informationsquellen stützen und die zweite Seite der Medaille kennenlernen.

Wozu führt es im Sinne des eigenen Aufwachens? Das führt dann dazu, dass sich der Mensch im Idealfall dann selbst sein Bild macht und zu eigenen Schlüssen kommen kann, weil er seinen Blickwinkel weg von einer ausschließlich einseitigen Sicht hin zur Betrachtung zweier oder mehrerer unterschiedlicher Positionen öffnet. Weil er sich auf den Weg macht, das Gelesene mit der eigenen Realität abzugleichen und danach zu seinem eigenen Standpunkt und Urteilen kommen kann.

Aber um das zu erkennen, muss er zunächst beide Pendelbewegungen mitnehmen, um letztlich in seiner eigenen Mitte, in seiner Wahrheit anzukommen. Deshalb ist es auch so wichtig zu erkennen, dass uns ein Fixieren und Festsetzen an nur einem Pol nicht voranbringen wird, auch wenn dieser zunächst von großer Bedeutung für uns sein kann. Es ist der Startpunkt der Erkenntnisreise eines jeden Einzelnen. Es gilt zunächst zu erkennen, dass unsere Aufmerksamkeit überhaupt gelenkt wird. Dann gilt es zu entscheiden, die Aufmerksamkeit auf die Dinge zu lenken, die mir als Alternative, als Lösung meines Problems am geeignetsten erscheinen. Doch auch dabei handelt es sich nach wie vor immer noch um ein Angebot, das von außen an mich herangetragen wird. Auch wenn es mir noch so attraktiv und nachvollziehbar erscheint, ist es lediglich ein weiterer Stein, eine weitere Hürde auf dem Weg in unser Erkennen, wer uns lenkt und unsere Aufmerksamkeit beansprucht.

Vielleicht dürfen wir deshalb auch die Rolle der Alternativen einfach noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten:?

Genau für die Menschen, die sich auf den Weg machen, Dinge zu hinterfragen, für sie sind die alternativen Medien notwendig und hilfreich. Sie sind sozusagen das „Stützrad“, um ins selber Denken und Wahrnehmen zu kommen. Um in die eigene geistige Offenheit, Neugierde und später auch Klarheit zu gelangen. Dafür benötigst du zunächst die zwei Seiten, die es zu erleben gilt. Dass man dort nicht auf Dauer verweilen sollte, sich weiterentwickeln sollte und erkennen darf, dass es um ganz andere Dinge und Themen geht, die wichtig sind im Leben, das ist in einem weiteren Schritt die nächste große Herausforderung, die es hier zu meistern gilt. 

Wir stecken alle in einer Reise der Erkenntnis, der eine braucht noch etwas länger für seinen Weg, nimmt vielleicht einen Umweg, ein anderer geht zielgerichtet voran. Der Weg beginnt stets bei der eigenen engen Weltsicht und der isolierten Betrachtung nur einer Seite und führt dann in das Erkennen und Akzeptieren, dass es auch unterschiedliche Standpunkte gibt, um dann zu verstehen, dass alles doch eins ist und in uns die einzige Wahrheit selbst liegt, die wir auch nur dort finden. Und diese Erkenntnis darf und muss jeder selbst finden.

Mir haben zahlreiche alternative Medien geholfen, die Augen zu öffnen, viele Dinge aus einem erweiterten Blickwinkel zu betrachten und mich gelehrt, mich mit vorschnellem Verurteilen zurückzuhalten. Ich darf mir zutrauen, mein eigenes Urteil zu bilden. Über welche Themen auch immer. Mir haben die alternativen Medien geholfen, mein Weltbild zu erweitern und größer und weiter denken zu lernen, auch wenn ich langsam begreife, dass auch das nur ein kleiner Schritt auf meiner Reise in das Erkennen größerer Zusammenhänge auf dieser Erde ist.